Peter Schraml

Dipl.-Ing. (FH) Architektur
Master of Public Administration

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Spielwert contra Spielrisiko – was bedeutet mehr Sicherheit?

Vortrag von Peter Schraml | 20.10.2019

Dipl.-Ing. (FH) Architektur, MPA, Geschäftsführer Massstab Mensch

An Spielplätze werden vielfältigste Anforderungen gestellt. Es soll für jeden ein attraktives Angebot vorhanden sein, nicht zu schwer, aber auch nicht ohne Herausforderungen. Herunterfallen kann noch toleriert werden, Verletzungen dürfen aber nicht passieren …
Aber ist das möglich, geht dieses Denken in die richtige Richtung? – Ich meine: Nein!
Spielplätze sollen Kindern Herausforderungen bieten, die Möglichkeit geben, sich in einem geschützten Umfeld auszuprobieren, die eigenen Grenzen auszutesten. Wenn Grenzen ausgetestet werden, ist dies zum einen entwicklungspsychologisch wichtig, um Entscheidungskompetenzen und Lösungsstrategien zu erlernen, kann aber andererseits auch schief gehen. Hier kommt die entscheidende Frage ins Spiel, wie gehen wir mit dieser Situation um? Halten wir es aus, dass vielleicht etwas passiert, ohne das jemand schuld sein muss oder etwas falsch gemacht hat? Fordern wir sofortige Abhilfe und Beseitigung der (scheinbar) „gefährlichen“ Situation? Beides führt konsequent dazu, dass Spielangebote immer uninteressanter, ohne Herausforderungen und Anreize werden und dabei gerade die Entwicklung befördern, der wir eigentlich vorbeugen wollen. Was können wir also tun, dass es weiterhin attraktive und stark frequentierte Spielplätze gibt? Zum einen gilt es, Selbstverantwortung für das eigene Tun zu übernehmen. Auch wenn alles sicher, nach Norm ist, ist dies keine Garantie, dass nicht doch etwas passieren kann. Eine 100% Sicherheit ist auf Spielplätzen nicht ableitbar, Umgang mit Risiko sogar gewollt. In drei Meter Höhe über ein Seil zu balancieren, ist eine Herausforderung – ja ein gewisses Risiko und erzeugt strahlende Kinderaugen, wenn es denn bewältigt wurde – Ich habe es geschafft! Solange die Gefahren (wie hier das Herunterfallen beispielsweise) offensichtlich sind, verhalten sich Kinder (ab einem gewissen Alter) auch entsprechend. Das Risiko wird nur dann zur Gefahr, wenn die Kinder die Folgen Ihres Tuns nicht abschätzen können, z.B. in einem Kletternetz mit dem Kopf hängen bleiben. Und genau diese Gefahren sind durch die normativen Vorgaben zu Konstruktion und Wartung von Spielplätzen – bei konsequenter Einhaltung – auch ausgeschlossen. Wir müssen also nicht immer weiter scheinbare Gefahrenstellen beseitigen, sondern den Kindern Spielplätze zumuten, auf denen Sie Ihre eigenen Erfahrungen machen dürfen, können, müssen …

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